Angelfans kennen es: Wenn die Spule mit zu viel oder wenig Schnur gefüllt ist, nützt auch der perfekte Rutengriff nichts. Die richtige Technik für einen gelungen Auswurf lernen gerade die sieben Schüler aus Spremberger Schulen gemeinsam mit Ronny Noack, Sozialarbeiter des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V.
Drei Angel-Tagesausflüge sind Teil des lokalen Ferienprogramms – der Kurs ist jedes Jahr ausgebucht, in diesem Jahr ausschließlich mit Kindern der fünften, sechsten und siebten Klasse. Befischt werden im Angelcamp umliegende Gewässer wie der Stausee oder der Welsteich bei Horlitza. Einen Höhepunkt ist das traditionelle Nachtangeln, bei dem sich die ganze Truppe den Biorhythmus der Fische zunutze macht und erst nach Einbruch der Dunkelheit so richtig auf die Pirsch geht. Und was passiert mit der Ausbeute? „Die meisten Fänge setzen wir zurück. Es geht letztlich auch nicht darum, besonders viele Fische zu angeln, sondern um das Beisammensein, die Natur, die Gemeinschaft – und im Falle des Nachtangelns mal im Dunkeln unterwegs zu sein und was Spannendes zu erleben“, sagt Ronny Noack, selbst vielen Jahren lizensierter Angler.
Die Schülerinnen und Schüler können sich auch ohne Vorkenntnisse für das Angelcamp anmelden, die benötigte Ausrüstung steht als Leihgabe bereit. Das Angebot ist kostenfrei. Kai Noack, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V.: „Die Kinder freuen sich über die Abwechslung, bewegen sich an der frischen Luft und tun etwas Sinnvolles mit den eigenen Händen. Uns ist wichtig, dass solche Angebote vor allem auch Kindern zugutekommen, die in irgendeiner Form benachteiligt sind, soziale Schwierigkeiten haben oder vielleicht keinen tollen Urlaub im Ausland verleben können. Danken möchte ich auch Andreas Lange, der seit mehreren Jahren die Versorgung für das Angelcamp stellt.“ Vor dem Nachtangeln wird an diesem Abend natürlich standesgemäß gegrillt – zumindest solange, bis ein paar Meter weiter wieder der nächste Fisch beißt.