Freitag, 16 Uhr in Groß Luja: In die sommerschwangere Luft der menschenleeren Straßen mischt sich plötzlich Kindergesang – erst leise, dann anschwellend, näherkommend. Martina Schuhmann, Leiterin der ASF Kita Groß-Luja, ist unterwegs an diesem Nachmittag – im Schlepptau hat sie acht Kinder, ihr artig in Zweierreihen folgend, die inbrünstig das „Lied von der Hummel“ singen. Die Truppe ist samt ihren Familien als Nachhut auf großer Abschiedstour, bevor sie sich nach den Sommerferien in einen neuen Lebensabschnitt verabschieden.
Für das traditionelle Zuckertütenfest hat das Kitateam gemeinsam mit den Eltern etwas Besonderes auf die Beine gestellt: Es geht auf Märchen-Schatzsuche. An verschiedenen Orten im 250-Seelendorf wie der Kirche oder dem Sportplatz erwarten die Kinder Figuren aus einer anderen Zeit; da haben sich zum Beispiel Märchenheldinnen wie Frau Holle, die Goldmarie, Rumpelstilzchen und Rotkäppchen in Position gebracht, um den pilgernden Jungabenteurern Aufgaben und Rätsel zu stellen. Wer sich unter den Kostümen versteckt? Die Muttis selbst. Als Belohnung nach jeder bestandenen Herausforderung gibt es Leckereien, Getränke, kleine Überraschungen für den weiteren Weg – und immer im Hinterkopf: Der Gedanke an den große Zuckertütenbaum, der am Ende der Reise warten wird – liebevoll gespickt mit allem, was ein Schulkind brauchen wird.
Leiterin Martina Schuhmann: „Die Kindergartenzeit ist eine einzigartige Phase in einem jungen Leben, an die sich jeder gern zurückerinnern sollte – genauso einmalig kann und sollte daher die Verabschiedung ausfallen, finden wir. Die Eltern haben tolle Kulissen für unsere Themen-Schnitzeljagd gestaltet und mit vielen kunstvollen Details versehen, um die Kinder für ein paar Stunden in eine andere Welt zu entführen. Dieses Engagement war toll zu sehen und hat hoffentlich für einen Tag gesorgt, der nie vergessen wird. Wir danken allen für die wunderschönen Jahre und wünschen allen Schulanfängerinnen und Schulanfängern alles Gute für ihren weiteren Weg.“
Nach rund zwei Stunden führte die letzte Station der Schnitzeljagd übrigens zu einem etwas abgelegenen Industriehof – wo schließlich ein Traktor mit Hänger vorfuhr, um die schnatternde Kinderfuhre zu laden. Auch die Erzieherinnen und Eltern sprangen kurzerhand auf die Ladefläche – und zusammen huckelten alle ein letztes Mal gemeinsam zur Kita zurück.