v.l.: Lisa-Sophie Schubert (kaufmännische Leitung des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg), Kai Noack (Geschäftsführer), Kerstin Nowka (Geschäftsführerin), Julia Münzberg (Kitakoordinatorin), Steffi Nowak (Erzieherin), Mandy Noack (Leiterin Kita Graustein) feiern 80 Jahre Kita Graustein. Zum Jubiläumsfest war das ganze Dorf eingeladen!

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Spremberg/Graustein. Jubiläumsstimmung: Die Kita Graustein in Trägerschaft des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg feiert ihr 80-jähriges Bestehen. Das Team um Leiterin Mandy Noack blickt auf acht Jahrzehnte Kinderbetreuung im 340-Seelen-Ort an der östlichen Stadtgrenze zurück: Geändert haben sich heute vor allem die pädagogischen Ansätze.

Anfänge als „Hexenhaus“ in Graustein

Die bewegte Geschichte der Kindertagesstätte beginnt genaugenommen schon vor 1942: Während des 2. Weltkriegs betreute eine Dorfbewohnerin namens „Tante Duve“ die Kinder des Ortes im damaligen „Hexenhaus“.  Die ersten jungen Besucher erinnern sich in der Grausteiner Chronik an das oft geforderte Stillsitzen mit gefalteten Händen und die teils drakonischen Strafen bei unerwünschtem Verhalten zurück. 1942 saniert der Staat den Kindergarten und eröffnet ihn erstmalig offiziell unter der Leitung von Frl. Magot Baude. Dank des sozialpolitischen Programms der DDR steigt die Geburtenrate ab den 50er Jahren rapide an, bis in den 80er Jahren bereits mehr als 100 Kinder regelmäßig zur Betreuung ins „Hexenhaus“ kommen. Als nach der Wende immer die Geburtenrate genauso schnell wieder sinkt, schließen immer mehr Kindertagesstätten in den angrenzenden Dörfern. Die Kinder im Umkreis werden seitdem in der Kita Graustein aufgenommen, die im September 2000 in freie Trägerschaft des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg übergeht. Im Frühjahr 2003 zieht die Kita in die ehemalige Grundschule Graustein An der Dorfaue 2, wo sie bis heute zu finden ist.

Kindliche Individualität wird heute großgeschrieben

Derzeit betreut das Team aus pädagogischen Fachkräften durchschnittlich 30 bis 40 Kinder in 3 Gruppen.  In 80 Jahren hätten sich vor allem die Betreuungskonzepte geändert, weiß Leiterin Mandy Noack zu berichten: „Der Erziehungsstil hat sich stark gewandelt. Heute ist uns wichtig, jedes Kind in seinen persönlichen Bedürfnissen und Wesenszügen zu sehen und zu fördern. Starre Töpfchen- und Schlafzeiten gibt es bei uns nicht. Stattdessen organisieren wir uns so, dass jedes Kind weitgehend seinem eigenen Rhythmus folgen kann.“  Im Alltag legt das Kitateam Wert auf gesundes und naturnahes Aufwachsen: „Wir machen regelmäßig Ausflüge in den Wald mit dem Förster, gehen in die Sauna und bieten monatlich wechselnde Projekte mit Themen wie Verkehrserziehung, Waldtiere oder Landwirtschaft.“ Auch die Speiseversorgung rückte in den letzten Jahren stärker in den Fokus: Im Kitagarten finden sich Kräuter- und Gemüsebeete, die Kinder selbst pflegen. Seit 2021 bereitet eine Köchin das Mittagessen in der kitaeigenen Küche selbst zu– täglich frisch und bevorzugt aus eigener Ernte. Ein weiterer Schwerpunkt der Kita ist die Sprachförderung: Unter anderem hat sich kürzlich eine Erziehungsfachkraft nach dem Witaj-Konzept in der sorbisch/wendischen Sprache ausbilden lassen und betreut seitdem zweisprachig.

Besichtigungen und Anmeldungen in der Kita Graustein sind nach Absprache jederzeit möglich: Telefon: 03563 5 97 01 ; E-Mail: kita.graustein@asf-brandenburg.de

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Besondere Gäste: Zur Jubiläumsfeier in der Kita kamen Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, die damals zu den ersten Kitakindern gehört haben. Fasziniert blätterten sie in der ausgelegten Chronik.