„Amazonki“ nennen sich die Frauen der Brustkrebs-Selbsthilfegruppe unserer polnischen Partnerstadt Szprotawa. Das Wort trägt die deutsche Bedeutung „Amazonen“, ein Volk von kriegerischen, selbstbestimmt lebenden Frauen in der griechischen Mythologie. Und kämpferisch sind sie allemal, die Frauen, die ihrer Krebserkrankung getrotzt haben und immer noch hier sind.
Ihr Mut und ihre Kampfkraft sind die ersten und vielleicht wichtigsten Gemeinsamkeiten, die „Amazonki“ mit den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe „Frauen nach dem Krebs“ teilen, die seit vielen Jahren zur etablierten und teilnehmerstärksten Gesprächsrunde der Selbsthilfekontaktstelle Spremberg (KISS) des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg gehören. Vom 14. bis 16. September kamen beide erstmals zusammen, um sich nicht nur physisch, sondern in ihrer persönlichen Geschichte zu treffen.
Im westpolnischen Drzonków verbrachten die Frauen zwei Tage, um ihre Gemeinsamkeiten zu stärken und Unterschiede neugierig zu erkunden. Es war interessant, zu erfahren, wie die Selbsthilfe im deutschen Nachbarland organisiert ist, welchen Stellenwert der Selbsthilfe beigemessen wird und von welchen Erfahrungen die polnischen Selbsthilfeaktiven berichten können. Begleitet wurde das zweitätige Treffen von Fachreferaten zur Krebsprävention, ein künstlerisches Programm und Aktivitäten, die den Zusammenhalt beider Gruppen stärken und eine übergreifende Zusammenarbeit ebnen sollen.
Eine weitere Gemeinsamkeit stand Ende der beiden Tage jedenfalls im Raum, so groß wie ein Elefant: Beide Selbsthilfegruppen treffen sich regelmäßig, um sich über ihre Krebserkrankung auszutauschen – was wichtig und richtig ist. Aber sie machen darüber hinaus vor allem eins zusammen: das Leben feiern!
Möglich gemacht wurde der interkulturelle Austausch durch die Kontakte und Unterstützung von der Euroregion Spree-Neisse-Bober e.V.
Finanziert wird das Projekt durch das Programm INTERREG V A Brandenburg-Polen 2014-2020. Barrieren reduzieren – gemeinsame Stärken nutzen.