Spremberg. Das ehrenamtliche Team der Tafel Spremberg des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg hat sich Ernährungsbildung auf die Fahnen geschrieben: Gemeinsam mit einer Ernährungsberaterin konnten 15 Spremberger Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 15 Jahren gesundheitsbewusstes Essen und Trinken (neu) für sich entdecken. Mitinitiator des Projekts ist Ronny Noack, Jugendsozialarbeiter des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg und seit 2018 Schulsozialarbeiter des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums.

„Shaken“, schnippeln, verkosten, rätseln

Eine ganze Schulwoche Zeit nahmen sich alle Beteiligten für Themen, die nicht so selbstverständlich sind, wie sie zunächst scheinen: Wie bereite ich Mohrrüben schmackhaft zu? Warum sind Nüsse gut fürs Herz? Und wie kann ich alle Komponenten der Ernährungspyramide am besten in den Alltag integrieren? Mit spielerischen Aufgaben und Rätseln weckte Ernährungsberaterin Anna-Lena die Neugier ihres Seminarpublikums und lockte auch die größten Fast-Food-Fans der Gruppe in eine neue Richtung. Angefangen bei Achtsamkeitsübungen und Sinnexperimenten: Wie riecht ein Lebensmittel? Welche Geräusche macht es beim Essen? Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für die Wertigkeit von Lebensmitteln zu sensibilisieren und bewusst Nahrung zuzubereiten und zu verzehren. Am Ende jeder Übungseinheit stand ein gemeinschaftlich zubereitetes Essen aus gespendeten Lebensmitteln – natürlich bewusst und achtsam. Schließlich konnten alle Teilnehmenden eine persönliche Kochschürze und ihre Zertifizierung als „SchmExperte“ mit nach Hause nehmen.

Die Schülerinnen und Schüler des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums bekamen am Ende der Projektwoche eine Urkunde. Kreative und lustige Übungen und Aufgaben sollen die Neugierde auf gesunde Ernährung wecken.

Zwei, die zusammengehören: Ernährung und Bewegung! Komplettiert wird das Seminarprogramm von Sporteinheiten und Fitnessspielen.

Wissen zu gesunder Ernährung ist nicht selbstverständlich

Kai Noack, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerks und ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender des Tafel Deutschland e.V.: „Diese Projekte sind wichtig, um junge Menschen schon früh an den Tafelgedanken heranzuführen: Wie wertvoll sind eigentlich Lebensmittel für unser Leben und wie kann ich es vermeiden, Nahrung zu verschwenden? Während der Coronapandemie sind in vielen Familien durch Schul- und Kitaschließungen feste Mittagessen weggefallen und auch Angebote für Ernährungsbildung mussten pausieren. Umso mehr Aufholbedarf haben wir jetzt, denn Wissen zu gesunder und achtsamer Ernährung ist nicht selbstverständlich.“

Die Seminarreihe wird durch das IN FORM-Projekt „Tafel is(s)t gesund und nachhaltig“ der Tafel-Akademie finanziert, das in den kommenden drei Jahren Ernährungsbildungsprojekte in den Tafeln unterstützt sowie gesunde Mittags- und Abendtischangebote fördert.

Weitere Informationen zum Projekt: Tafel is(s)t gesund | Bildungsakademie der Tafel Deutschland gGmbH (tafel-akademie.de)

Gemeinsame Mahlzeiten als soziales Ereignis: Während der Projektwoche lernten die Schülerinnen und Schüler die Komponenten einer gesunden und bewussten Ernährung kennen.