Cottbus. Das Team des Cottbuser Presse Vertrieb und des Presse Zentrum Cottbus hat die Hilferufe in der lokalen Presse vernommen und sofort gehandelt: Im gesamten Mai konnten Menschen in ihrer Filiale in der „Sprem“ Tankgutscheine für die Tafel Cottbus des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V. spenden. Die Bilanz nach vier Wochen: 1040 Euro für Benzin. Statt den Betrag nur wie versprochen zu verdoppeln, stocken die beiden Unternehmen die Summe jetzt um großzügige 5000 Euro auf.
Inflation schlägt auf Spendenbereitschaft
Felix Wahlich, Geschäftsführer der Cottbusser Presse Vertrieb GmbH zieht ein Fazit aus der Aktion: „Nach dem zögerlichen Start haben sich die Menschen insgesamt tief solidarisch gezeigt. Dabei ist es nicht so, dass sie nicht geben wollen: Sie können einfach nicht mehr. Die starken Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen sorgen für starke Unsicherheit. Da tut jede zusätzliche Ausgabe weh. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Summe heute den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern übergeben können und ihnen so vielleicht eine Sorge nehmen. Bei uns bleibt das erschreckende Gefühl, dass Hilfsangebote ohne freiwillige Hilfe von außen selbst bald nicht mehr bestehen können.“
Am Ende wird die stolze Spendensumme von 6040 Euro letztlich für gerade mal 50 Tankfüllungen für einen der Kühltransporter der Tafel Cottbus reichen. Die (spendenfinanzierten!) Fahrzeuge fahren fast täglich nach Berlin, Dresden und durch die gesamte Region, um Lebensmittelspenden einzusammeln und in die drei Ausgabestellen in Cottbus-Sachsendorf, Sandow und Schmellwitz zu bringen. Dort warten jede Woche inzwischen weit mehr als 5000 Menschen aus allen Gesellschaftsschichten auf die lebenswichtigen Nahrungsmittel.
Keine Entlastung für die Tafeln in Sicht
Dabei droht der Tafel Cottbus seit vielen Wochen selbst der Sprit auszugehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Grund sind horrende Benzinpreise, längere Transportwege für immer weniger Lebensmittel und ein Gästeaufkommen, das es so noch nicht gab. Das Team aus Ehrenamtlichen muss seine Arbeit größtenteils aus Spenden finanzieren.
Kai Noack, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Brandenburg und ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender des Tafel Deutschland e.V. weiß die Hilfsbereitschaft in Anbetracht der Lage umso mehr zu schätzen: „Wir sind von Herzen dankbar für jeden einzelnen gespendeten Euro, der den Bedürftigsten unserer Gesellschaft zugutekommt. Es unterstreicht die wirtschaftliche Situation Bevölkerung, wenn selbst die, die bisher gut und gern gespendet haben, dazu inzwischen nicht mehr imstande sind. Eine langfristige Entlastung ist weiterhin nicht in Sicht. Die Spritpreise sind nach einer kurzen Entspannung durch den Tankrabatt wieder schon lange wieder so hoch wie zuvor. Uns bleibt nur, uns immer wieder bei unseren ehrenamtlich Helfenden zu bedanken – sowie den Unternehmen und Menschen, die der Tafelarbeit weiterhin schon fast aufopferungsvoll das geben, was sie können.“
In diesem Zusammenhang bliebe abschließend zu betonen, dass die Unterstützung der Menschen durch die Tafel kein regulär einkalkulierter Teil des Sozialstaats sei, sondern eine zusätzliche freiwillige Unterstützung gemeinnütziger Träger wie dem Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V.