Spremberg. Das neue Schuljahr im Lausitzer Haus des Lernens des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg startet mit „Lebenslernen“ statt Unterricht: Gemeinsam mit den Artistinnen, Artisten und pädagogischen Fachkräften des Projektcircus Klecks (projektcircus-klecks.de) machen sie in ihrer ersten Woche „Zirkus“, begleitet von den pädagogischen und Erziehungsfachkräften der teilnehmenden Grundschule und Kitas.
Zauberei, Taubenrevue und Feuershow schulen Selbstbewusstsein und Disziplin
Täglich von 9 bis 11 Uhr finden sich Kinder im Zirkuszelt in der Spremberger Georgenstraße zusammen, um mit dem Team des Projektzirkus Kunststücke zu trainieren. Mit dabei sind auch die Kinder der Kita Kinderland und Kita Graustein des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg. Auf dem Übungsplan stehen unter anderem: Zauberei, Taubenrevue, Schwebebalken, Jonglage, Trapez oder Feuershow.
Schulleiterin Daniela Hecht: „Unsere Schülerinnen und Schüler sind gleich zum Schuljahresanfang positiv eingespannt: Sie können auf kreativ-spielerische Weise ein Gefühl für ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und Selbstwirksamkeit erleben. Die Projektwoche stärkt Geschicklichkeit, Vertrauen, Fantasie, Mut und vor allem auch den Teamgeist. Besonders für unsere 22 Erstklässlerinnen und Erstklässler sowie die 7 ukrainischen Kinder erhoffen wir uns mit diesem außergewöhnlichen Start, dass sie den Schulbesuch von vornherein mit angenehmen Erlebnissen und Gemeinschaftsgefühl verbinden.“
Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg Kai Noack: „Kinder hatten während der vergangenen zwei Jahre viel weniger Gelegenheiten, miteinander in Kontakt zu sein – das soll und muss wieder anders werden. Das Zirkusprojekt ist eine tolle Möglichkeit, den Gemeinschaftssinn alters- und auch einrichtungsübergreifend zu fördern. Zudem können Schülerinnen und Schüler in solch besonderen Projekten abseits des Unterrichts wichtige Erfolgserlebnisse sammeln und eigene Stärken entdecken, denen das schulische Lernen schwer fällt.“
Polnische Partnerschüler:innen kommen als Überraschungsgäste
Als Überraschungsgäste für dieses Projekt konnte das Team des Lausitzer Haus des Lernens die Schülerinnen und Schüler aus der Partnergrundschule im polnischen Szprotawa begrüßen. Die Kinder stiegen direkt ins Programm ein und sammelten Erfahrungen in der Körperarbeit bei Akrobatik, Tanz und Jonglagen. Sie lernten auch, warum gute Zirkusse heutzutage auf große oder exotische Tiere verzichten und wie verantwortungsvolle Tierhaltung im Zirkusgeschäft aussehen kann. Bereits im März 2020 startete im Lausitzer Haus des Lernens eine besondere Kooperation mit einem etwas sperrigen Namen: „Projekt zur Integration der Bevölkerung durch grenzüberschreitende deutsch-polnische Umweltbildung in Szprotawa und Spremberg“ – schlichter ausgedrückt: deutsche und polnische Schüler:innen tauschen sich regelmäßig aus und arbeiten gemeinsam an pädagogisch angeleiteten Projekten zum Thema Umwelterziehung.
Das EFRE- kofinanzierte „Projekt zur Integration der Bevölkerung durch grenzüberschreitende deutsch-polnische Umweltbildung in Szprotawa und Spremberg“ findet unter Beteiligung der Europäischen Union und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung statt.