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Es gibt Themen, bei denen Erwachsene ganz schön gefordert sind, wenn Kinder sie erklärt haben wollen: Wo kommt eigentlich das Licht her? Und was bedeuten die riesigen Löcher in der Erde da hinten? Und wie kommt der Strom in die Steckdose? Kann man den jungen Entdeckerinnen und Entdeckern wirklich die Komplexität eines Energiekreislaufs zumuten? Ja, man kann – und man sollte sollte! Die 12 Vorschulkinder der Kita Hummelnest haben bei ihrem Projekt „Von der Kohle bis zum Strom“ Verständnis vielschichtiger Zusammenhänge und vor allem ihre Begeisterung das Thema unter Beweis gestellt.
Von der Kohle bis zum Strom
Jede Gruppe war für ein Thema verantwortlich: Tagebau, Kraftwerk, Kohlezug, Hochstromleitung. Mit verfügbaren Materialien aus der Kita und dem Kitagarten haben sie in den vergangenen Wochen den Energiekreislauf auf einer 2×2 Meter-Fläche nachgebaut, drapiert, gestellt und in der logischen Reihenfolge positioniert. Ein Teil der „Fuchsgruppe“ hat beispielsweise die verschiedenen Erdschichten in einem leeren Aquarium aufgeschüttet, andere Kinder haben den Weg eines Kohlezugs skizziert – der übrigens immer genau 16 Waggons mit sich führt! Aha! Das Kitateam war überrascht davon, mit welchem Vorwissen und Enthusiasmus die Kinder bei der Sache waren:
„Viele Kinder kommen Montagfrüh in die Kita und berichteten aufgeregt, dass sie am Wochenende eine Hochstromleitung gesehen haben oder Windräder“, erzählt Erzieherin Frau Gregor, die das Projekt initiiert und betreut hat.
Das Thema habe sie gewählt, weil es regional und an die Lebenswirklichkeit der Kinder angeknüpft sei. Viele der Eltern seien im lokalen Energiesektor tätig, da schnappen sie zuhause sowieso viel auf. Das fertige Modell schmückt mit seiner Plastizität und verspielten Buntheit jetzt den Eingangsbereich der Kita und wird dort beim ausgelassenen Spielen auffällig umsichtig von allen vor Beschädigung geschützt.
Projektarbeit soll Kinder auf den Schulalltag vorbereiten
Auffällig war auch, wie schnell und ohne Mühen die Kinder die Erklärungen verstanden haben und mit eigenen Worten wiedergeben konnten.
Leiterin Sabine Münchow: „Die Kinder haben den Eltern ganz toll und sachlich richtig erklärt, wie Strom- und Energiekreislauf funktioniert. Unser Ziel ist es, die Kinder mit einem praxisbezogenen Projekt auf den Schulalltag vorzubereiten, sie an Themen heranzuführen und spielerisch aufzubereiten. Das ‚Von-der-Kohle-zum-Strom-Projekt‘ war ein voller Erfolg und das Vorschulprojekt soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.“
Ermöglich wurde diese gelungene Umsetzung mithilfe der Eltern und Familien, die eigeninitiativ und mindestens ebenso enthusiastisch Materialien zur Verfügung gestellt, Kontakte zu hiesigen Energiefirmen genutzt oder auch mal kleine passende Mitbringsel in die Kita gebracht haben, wie zum Beispiel eine Statur der Heiligen Barbara, die Schutzpatronin der Begleitung. „Wir danken allen Eltern und Familien, die uns bei dem Projekt so klasse unterstützt, unsere Begeisterung geteilt und uns den Rücken gestärkt haben“, sagt Leiterin Sabine Münchow weiter.
Das Thema Energie zieht sich noch durch den gesamten Frühling in der Kita Hummelnest. Bei Spaziergängen wird nach Solarplatten und Windrädern Ausschau gehalten. Geplant ist auch eine große Müllsammel-Aktion im Haidemühler Park. Am 23. Mai wird das Projekt mit einem Höhepunkt abgeschlossen: Die Kinder fahren in den Tagebau Welzow zum Kohleumschlagplatz. Na dann: Packt die gelben Helme aus!